Langzeit- EKG
Herzrasen, Herzstolpern, Schwindelattacken, Ohnmachtsanfälle (Synkopen) und vorrübergehende Lähmungen (TIA) lassen sich am besten mit einer Langzeitüberwachung des Herzens über mind. 18 Stunden (Langzeit-EKG) bewerten. Abzugrenzen sind harmlose von gefährlichen Herzrhythmusstörungen.
Die Untersuchung mit dem 24-Std.-Langzeit-EKG führen wir in der Praxis sowohl für gesetzlich versicherte Patienten als auch für Privatpatienten durch. Wenn die genannten Symptome aber nicht täglich auftreten, bleibt auch das 24-Stunden-Langzeit-EKG oft ohne wegweisenden Befund. In diesen Fällen kann ein 2- bzw. 3-Tage-Langzeit-EKG oft dazu beitragen, Herzrhythmusstörungen als Ursache nachzuweisen oder auszuschließen. Die Durchführung des 3-Tage-Langzeit-EKG ist Privatpatienten und Selbstzahlern vorbehalten.
Durchführung
Der Langzeit-EKG-Recorder von der Grösse einer Streichholzschachtel wird zusammen mit den Elektroden auf die Haut geklebt. Durch das geringe Gewicht des Recorders wird – nach einer kurzen Eingewöhnungszeit – das Gerät nicht mehr als störend wahr genommen. Alle Alltagsaktivitäten außer intensiver Wasserkontakt dürfen erfolgen. Werden die Herzrhythmusstörungen erlebt, soll der Patient die gleichzeitig durchgeführten Aktivitäten notieren.
Nach Ablauf des Beobachtungszeitraumes wird das Gerät wieder entfernt und die Daten werden ausgelesen.
Anschließend übermitteln wir digital die Rohdaten an die Kardiologiepraxis LZEKG-Gemeinschaft Bodensee, hier erfolgt die Auswertung und Beurteilung durch erfahrene Kardiologen.
Nach 2 Tagen erhält Dr. Schwarz bereits den detaillierten Befundbericht und kann Therapiestrategien daraus ableiten und die Ergebnisse mit dem Patienten besprechen.
Durch die Auslagerung der Befundung der EKG-Rohdaten möchten wir eine hochqualitative Befundung auch in der allgemeinmedizinischen Praxis gewährleisten.
Beispiele für Herzrhythmusstörungen und
gesundheitsrelevante Veränderungen:
Vorhofflimmern
Dies ist eine gefährliche Herzerkrankung, bei der die Vorhöfe unregelmässig schlagen. In ihnen können sich Blutgerinnsel bilden. Diese Veränderung kann zu Schlaganfällen und Herzinfarkten führen und wird – da häufig jahrelang unbemerkt – erst dann diagnostiziert. Ein Vorhofflimmern zeigt sich im EKG. Falls diese Erkrankung aber nur phasenweise auftritt spricht man vom paroxysmalen Vorhofflimmern. Gerade nachts werden im LZ-EKG oft Episoden der Rhythmusstörung aufgedeckt, die vom Patienten selbst nicht bemerkt wurden.
Paroxysmales Vorhofflimmern
Diese Herzrhytmusstörung stellt ein Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkte dar. Treten diese Flimmerepisoden bereits häufig auf, kann man sie gut mit dem 24 Std. L-EKG dokumentieren. Oft gelingt durch ein einfaches Langzeit-EKG (über 18- 24 Stunden) der Nachweis dieser gefährlichen Herzrhythmusstörung (Ursache von Schlaganfällen und Herzinfarkten) jedoch nicht. In diesen Fällen kann ein 2- bzw. 3-Tage-Langzeit-EKG oft dazu beitragen, Herzrhythmusstörungen als Ursache nachzuweisen oder auszuschließen. Die Durchführung des 3-Tage-Langzeit-EKG ist Privatpatienten und Selbstzahlern vorbehalten.
Synkopen
Patienten berichten von einem kurzzeitigen Bewusstseinsverlust. Nach initialer Diagnostik in der Rettungsstelle werden sie dann wieder zu uns in die Praxis geschickt. Eine zeitnahe Vorstellung beim Kardiologen scheidet häufig aufgrund der angespannten Terminsituation aus.
- Die Symptomatik der Synkope besteht in einer zumeist sehr kurzen Ohnmacht und einer zügigen Reorientierung nach dem Aufwachen. Häufig kommt es während der Ohnmacht zu mehr oder weniger komplexen motorischen Phänomenen, die leicht mit ähnlichen epileptischen Phänomenen verwechselt werden können.
- Die Symptomatik der Präsynkope äussert sich mit Schwinden der Sinne (Schwarzsehen, Leisehören), ggf. mit Schwitzen und ausgeprägter Hyperventilation.
- Die Symptomatik der Orthostatische Intoleranz zeigt sich in zunehmender Unverträglichkeit des Stehens durch Benommenheits- oder Schwächegefühl, ggf. mit Auftreten von Nacken- oder Schulterschmerzen oder mit Atembeschwerden oder mit Herzklopfen oder mit Übelkeit.
Synkopen und damit assoziierte Kreislauffehlregulationen lassen sich in 3 Klassen differenzieren:
- kardiale Synkopen (Ursache am Herzen z.B. Herzrhythmusstörungen),
- vasovagale Synkopen/ Reflexsynkopen (nervenbedingt, nach längerem Stehen, nach Blutverlust) und
- Synkopen durch orthostatische Hypotension (lageabhängige Blutdruckschwankungen).